Strukturen als Informationsträger
Wir würden vermutlich in der zunehmenden Informationsflut ertrinken, der wir täglich ausgesetzt sind, wären wir nicht in der Lage, Informationen zu bewerten und anschließend zu verwerfen, beiseite zu schieben oder zu ordnen. Ähnliches gilt für das Chaos auf unserer Festplatte, das wir bekämpfen können, indem wir die Dateien sortieren und strukturieren. Ein Werkzeug, das uns das Betriebssystem zur Verfügung stellt, sind Ordner. Diesen Ordnern geben wir sinnvolle Namen, die deren Inhalte beschreiben, und sortieren die Dateien entsprechend ein. Unterordner nähern sich dabei immer mehr einem spezifischen Thema oder einer Aufgabe an. Die Arbeit mit Ordnern ist ein bewährtes Konzept.
Ein Informationssystem wie onion.net wäre ohne die Fähigkeit, Strukturen und Zugriffsrechte zu verwalten, undenkbar. Gut durchdachte Strukturen verraten uns etwas über die darin enthaltenen Dokumente und eigenen sich hervorragend dazu, Informationen weiter zu geben, also von einem Ordner zu dessen Unterordnern (und so weiter) zu vererben . In onion.net strukturieren Sie jedoch nicht mit Ordnern im herkömmlichen Sinne. Genau genommen gibt es keine Ordner, sondern einfach nur Datentypen , die Sie mit XML Schema definieren. Das Besondere dabei ist aber: Dokumenttypen können definieren, welche anderen Dokumenttypen sich unter ihnen befinden dürfen . Das ist eine der weiteren, zentralen Eigenschaften des onion.net Content Management Systems.
Das Beispiel einer Adressverwaltung soll dieses Konzept verdeutlichen
Stellen Sie sich vor, Sie bauen eine kleine Adressverwaltung. Sie definieren einen Dokumenttyp »Firma«, der die Erfassung von zentralen Kundendaten erlaubt. Des weiteren definieren Sie einen Typ »Niederlassung« und einen Typ »Abteilung«. Mit wenigen Mausklicks definieren Sie, dass unterhalb einer Firma ausschließlich Niederlassungen angelegt werden dürfen und unterhalb derer ausschließlich Abteilungen. Unterhalb einer Abteilung wiederum dürfen weitere Abteilungen und darüber hinaus Dokumente vom Typ »Mitarbeiter« angelegt werden. Sie können sich sicher vorstellen, wie schnell Sie auf diese Weise komplexe Informationsstrukturen beliebiger Art erzeugen können.
Und das Ganze geht noch einen Schritt weiter: Stellen Sie sich vor, Sie legen an anderer Stelle im System eine Projektverwaltung an. Sie können definieren, dass Sie Dokumente vom Typ »Kontakt« als Projektbeteiligte an den entsprechenden Projekt-Dokumenten referenzieren. Obwohl im verwendeten Kontakt vielleicht nur sein Name und seine E-Mail-Adresse angegeben ist, verrät uns seine Position in der Struktur etwas über die Abteilung, die Niederlassung sowie die Firma, in der der Kontakt arbeitet. Auf der anderen Seite verrät Ihnen das System bei der Betrachtung des Kontakts, in welchen Projekten er beteiligt ist.
Wenn man nun noch ein paar passende Piktogramme für alle Dokumenttypen einbindet, hat man in wenigen Minuten ein individuelles System für die Verwaltung von Kontaktinformationen und Projekten geschaffen. Und dieses System partizipiert an allen Vorteilen, die das onion.net CMS bietet:
- Versionsprotokoll mit der Einsicht jeder Änderung,
- Rechteverwaltung bis auf Objektebene,
- referentielle Integrität und
- Objektsperren.
Bei einer zu erstellenden Anwendung ist dies gegebenenfalls schon die halbe Miete.
Übrigens: Falls Ihnen das alles unheimlich ist und Sie viel lieber mit Ordnern arbeiten, dann ist das natürlich auch möglich. Sie können Datentypen erstellen, die selbst keine Daten enthalten können, sondern nur definieren, welche Typen sie darunter anlegen können. Damit haben Sie Dokumente ohne Inhalt, die weitere Dokumente enthalten – eben Ordner.